And then I Fly

Das Gemälde „And Then I Fly“ ist eine expressive Komposition in Acryl und Kreide auf Leinwand (100 × 100 cm), die durch ihre dynamische Bewegung, die reduzierte Farbpalette und die gestisch aufgeladene Bildsprache eine kraftvolle innere Spannung aufbaut. Es handelt sich um ein abstraktes Werk, das weniger Gegenständliches zeigt als vielmehr einen emotionalen oder körperlich-energetischen Zustand spürbar macht.

Die Bildfläche ist von silbrig-grauen bis weißen Farbzonen durchzogen, die wie Nebel, Wind oder offene Weite wirken – ein offener Raum, in dem sich Bewegung entfaltet. Aus diesem Raum brechen schwarze, geschwungene Linien hervor, teils wie Schleifen, teils wie fragmentierte Flugbahnen. Sie durchziehen das Bild mit rhythmischer Energie und lassen an Geschwindigkeit, Richtungswechsel oder Aufbruch denken. Im rechten unteren Bereich verdichten sich diese Linien in dunklen, fast wirbelartigen Formen, durchsetzt von kräftigem Rot und leuchtendem Gelb. Diese Kontraste verstärken die Wirkung von Licht und Hitze, von Emotion und Dringlichkeit.

Die Malweise ist impulsiv, spontan und voller gestischer Intensität. Die eingesetzte Kreide bringt feine, skizzenhafte Strukturen in die ansonsten kräftige Malfläche – als würde ein Prozess des Denkens oder Suchens mitgeführt. Trotz der teils explosiven Farbpartien wirkt das Werk nicht chaotisch, sondern wie in einem inneren Gleichgewicht gehalten.

Der Titel „And Then I Fly“ verweist auf eine plötzliche Wendung, auf das Überwinden von Schwere, auf einen Akt der Befreiung. Das Bild erzählt von diesem Moment des Abhebens – nicht wörtlich, sondern als Zustand des Übergangs, der Transformation, der Loslösung. Es bleibt offen und deutungsvoll, kraftvoll und zugleich fragil – ein Bild der Bewegung, das im Betrachter Resonanz erzeugt.