Erde, Wind und Feuer

In diesem großformatigen Werk kombiniert Monika Toplev verschiedene Materialien zu einer vielschichtigen Oberflächenstruktur. Die Künstlerin trägt mit stark verdünnter Tusche flüssige Farbschichten auf, die sie in einem langsamen, beobachtenden Prozess ineinander fließen lässt. Durch gezieltes Neigen und Drehen der Leinwand beeinflusst sie den Verlauf und das Zusammenspiel der Farben. Die Oberfläche des Bildes ist geprägt von einem spannungsvollen Kontrast zwischen leuchtenden, pigmentreichen Farbbereichen und matten, erdigen Partien. Die gespachtelte Struktur zeigt feine Risse und aufgebrochene Stellen, die an Naturprozesse wie Trockenheit und Erosion erinnern.

*Erde, Wind und Feuer* ist ein intuitives, kraftvoll strömendes Bild, das von Elementen erzählt – aber auch von Haltung: vom Loslassen und Eingreifen, vom Geschehenlassen und bewusstem Gestalten. Die Künstlerin lässt die Farben fließen, beobachtet, lenkt, wartet – wie in einem inneren Dialog mit dem Bild.

Die Komposition ist geprägt von einer vertikalen Dynamik in warmen Rot-, Violett- und Gelbtönen, die wie eine feurige Energie aus dem Zentrum hervorbricht. Sie wirkt zugleich intensiv und wohltuend – eine Wärme, die trägt. Am rechten Rand öffnet sich eine kühlere Zone in Blautönen, die wie ein Windhauch erscheint. Die aufgebrochene Struktur in der Mitte erinnert an ausgetrocknete Erde – ein Bild des Vergehens, das gleichzeitig einen Neuanfang in sich trägt.

So vereint dieses Werk Elemente des Natürlichen und Symbolischen: Feuer als Energie, Erde als Substanz, Wind als Bewegung. Es ist ein Bild über Wandel, über die Schönheit im Prozess, über Verletzlichkeit und Kraft. Und es lädt dazu ein, den Blick auf das zu richten, was im scheinbar Zufälligen verborgen liegt – und auf das, was sich wandelt, wenn man es lässt.