Swim

Das Gemälde „Swim“ ist eine vielschichtige, farbintensive Komposition, die durch ihre vertikale Dynamik, ihre malerische Tiefe und die emotionale Dichte unmittelbar wirkt. In Acryl und Kreide auf Leinwand gehalten, entfaltet sich ein farbliches Spannungsfeld zwischen Licht und Dunkel, Dichte und Auflösung, Ruhe und Bewegung– wie ein Treiben unter der Oberfläche, ein Strömen zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt.

Der untere Bereich des Bildes ist in sattem Schwarz gehalten, durchsetzt von unregelmäßigen Linien, zarten Kratzspuren und vereinzelten Farbspuren. Diese Tiefe wirkt schwer, fast grundlegend – wie ein dunkler Raum, aus dem sich die Farbe erhebt. Darüber beginnt ein Aufstieg in lebendige, leuchtende Farbzonen: Rot, Gelb, Blau, Weiß und erdige Brauntöne brechen in vibrierenden Formen nach oben aus. Die Farben fließen, verlaufen, überlagern sich, wirken organisch – wie ein pulsierendes, unter Wasser treibendes Leben.

In der Bildmitte bildet sich ein leuchtendes Zentrum aus strahlendem Gelb und kräftigem Rot, das wie eine energetische Quelle wirkt. Tropfspuren, geschichtete Farbflächen und transparente Lasuren verstärken die Bewegung nach oben, während der helle obere Bereich – in nahezu unberührtem Weiß – ein Gefühl von Offenheit oder Schwebezustand erzeugt. Die Kreidespuren verleihen dem Werk zusätzlich Zeichnerisches, das sich wie Spuren von Gedanken oder Erinnerung in die Fläche einschreibt.

„Swim“ verweist mit seinem Titel auf einen Zustand zwischen Kontrolle und Loslassen, auf das Getragensein von etwas Größerem – sei es Wasser, Emotion, Bewegung oder Zeit. Das Werk ist nicht gegenständlich, aber voller assoziativer Kraft: Es lässt an Abtauchen und Auftauchen denken, an Auflösung und Neuanfang, an das ständige Mitschwingen im Strom des Lebens. Es ist ein vieldeutiges, offenes Bild – kraftvoll, sinnlich und poetisch zugleich.